Diesel: Grenzwert 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid umstritten

Der Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid (No2) pro Kubikmeter Luft ist mehr und mehr umstritten. Der Direktor des Institus für Biologische Sicherheitsforschung Alexander Kekulé, Arzt und Biochemiker, ist selbst dafür, die Luftqualität zu verbesser, sieht jedoch den Grenzwert als politisch motiviert an. Bei einem Grenzwert von 40 Mikrogramm wären 60 Städte in Deutschland betroffen, bei 50 Mikrogramm nur noch 15 Städte, bei 60 Mikrogramm wären es nur noch vier Kommunen. Der Grenzwert wurde von der EU-Kommission aufgrund von einer WHO Analayse festgelegt. Dabei wurden jedoch wohl grundlegende Fehler gemacht, sowohl durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als auch durch die EU-Kommission.

1996 wollte die EU neue Grenzwerte for NO2 festlegen, der damalige Grenzwert der WHO lag bei 150 Mikrogramm, ähnlich hoch wie in Europa, aber die Auswirkungena uf die Menschen war nicht richtig erforscht. Eine neue Analyse fasste die Grenzwerte mehrer Studien zusammen, doch vor allem ging es in den Studien um die Wirkung von Gasherden auf die Atemorgane von Kindern. Aufgrund der schwachen Datenlage schätzten die Gutachter einfach, dass ein Gasherd die mittlere jährliche NO₂-Konzentration im Haushalt auf ungefähr 40 Mikrogramm erhöht. Daraufhin sollte 1996 eine entsprechende Richtlinie zum Schutz der Luftqualität 1996 verabschiedet werden. Weil den Amerikanern die Datenlage zu schwach war, setzten diese den Grenzwert auf 100 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft als Grenzwert fest. Laut EU wurde der Grenzwert 2008 mit neueren Untersuchungen überprüft, aber lt. Alexander Kekulé wurde nicht überprüft, ob die alten Werte Bestand haben konnten.

Sich nur auf den Diesel und NO2 zu konzentrieren sieht Kekulé kritisch: „Benziner stoßen mehr Feinstaub aus, der wesentlich problematischer ist als Stickoxide. Wenn statt der Diesel mehr Benziner verkauft werden, wird der Ausstoß von Feinstaub und CO2ansteigen. Und deren schädliche Wirkungen auf Gesundheit und Klima sind belegt.“ Trotzdem rät er davon ab, den Grenzwert zu verändern, damit andre EU Staaten nicht ihre Bemühungen zur Luftreinhaltung verringern. medizinisch hält er de4n NO2 Grenzwert für unbegründet, politisch aber für wirkungsvoll, um zu sauberer Luft in der EU zu kommen.

Stand 25.11.18, welt.de, https://www.welt.de/wirtschaft/article184435460/Fahrverbote-Diesel-Grenzwerte-auf-wackliger-Grundlage.html