Diesel: 30 Prozent weniger CO2 für Neuwagen bis 2030

Neuwagen sollen bis zum Jahr 2025 im Schnitt zunächst 15 Prozent weniger Kohlendioxid ausstoßen, bis 2030 sollen es 30 Prozent weniger sein, so die neuen Grenzwerte der EU Kommission, de Klimakommissar Miguel Arias Cañete in Brüssel vorgestellt hat. Ziel ist eine sauberere Luft in den Städten, mehr Schutz fürs Klima und geringere Kosten beim Tanken. Mit den neuen Grenzwerten versucht die Kommission möglcihst alle Interessen zu berücksichtigen: die der Bürger in der EU, der Umweltschützer, der Autobauer und der Regierungen der Mitgliedsländer. Umweltschützer hatten eine Reduzierung der CO2-Emissionen von insgesamt 60 Prozent gefordert, die Autoindustrie hatte maximal 20 Prozent als für sie machbar angegeben.

Die Vorgaben der Kommission sollen technologieneutral verstanden werden. Die Kommission geht jedoch davon aus, dass im Jahr 2030 immer noch das mit konventionellem Kraftstoff betriebene Fahrzeug einen großen Teil der europäischen Fahrzeugflotte ausmachen: „Mindestens 80 Prozent der Neuwagenflotte im Jahr 2030 werden einen Verbrennungsmotor haben“.

Für Hersteller ist, wie von diesen vorgeschlagen, ein Anreizsystem geplant. Wenn die Konzerne ihren Anteil an Modellen mit wenig oder gar keinen Abgasen rasch steigern, sollen sie beim Erreichen der CO2-Ziele Bonuspunkte bekommen. Auf eine starre Vorgabe wie eine E-Auto-Quote verzichtet die Kommission. Die Zielvorgabe ist, bis 2030 möglichst 30 Prozent Neuwagen mit Elektro- oder anderen alternativen Antrieben in den  25 Mitgliedsländer zuzulassen.

Kritiker bemängeln, dass es keine Vorgabe für die Mitgliedsländer hinsichtlich des Ausbaus der Ladeinfrastruktur gibt, Kunden würden nur kaufen, wenn es genügend Ladesäulen gibt.Ausserdem seien Lieferwagen und sogenannte Vans und Lieferwagen in den Grenzwertkatalog aufgenommen, für die es bisher keine Konzepte gibt inwieweit man die Kleintransporter mit umweltschonenden E-Antrieben ausstatten könne. Nicht berücksichtigt seien ausserdem, welchen Beitrag strombasierte synthetische Kraftstoffe, sogenannte „E-Fuels“ zu einer klimaneutraleren Mobilität beitragen könnten. Für Greenpeace  taugen Flottengrenzwerte taugen nicht zum Schutz des Klimas, und will spätestens ab 2025 keine weiteren Pkw mit Verbrennungsmotor mehr zulassen.

Stand: 08.11.17, Die Welt, https://www.welt.de/wirtschaft/article170441903/Neue-CO2-Vorgaben-sind-fuer-deutsche-Marken-doppelt-gefaehrlich.html