Am Montag 18. März präsentierte der ADAC seine Zahlen eines fünfmonatigen Feldversuchs mit Hardware-Nachrüstung für Euro 5 Diesel. Ausgestattet wurde ein VW T5 mit einem Katalyasator des Herstellers Oberland Mangold, ein Opel Astra mit einem Kat von Twintec und ein Fiat Ducato mit einem Katalysator von HJS. Nach 50 000 Kilometern Fahrleistung pro Auto arbeiteten die Katalyatoren noch zuverlässig und reduzierten das Stickoxid auf bis zu 80%. Nachteile: bei Temperaturen zwischen 5 und 13 Grad Celsius wurden die angestrebten Grenzwerte nicht dauerhaft erreicht und zum Teil verbrauchten die Fahrzeuge bis zu 13% mehr Sprit.
Der ADAC ist der Auffassung, dass es dennoch bis zum Jahresende 2019 Nachrüstangebote geben wird, vorausgesetzt die Hersteller kooperieren.
Die Nachrüstkosten betragen zwischen 1500 und 3300 Euro. Ungeklärt ist immer noch, wer die Kosten tragen soll. Verkehrsminister Herrmann sieht die Autoindustrie als Verursacher und soll deshalb für die Kosten aufkommen. Sollten die Fahrverbote doch nicht kommen, ist anzunehmen, dass nur wenige fahrzeughalter eine Nachrüstung freiwillig anstreben.
Unklar ist auch, ob die Dehnung der Stickoxidwerte von 40 auf 50 Mikrogramm oder die Berechnung des Mittelwerts mehrerer Messtationen zur Vermeidung von Fahrverboten durchsetzbar ist. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass diese Umgehung der EU-weiten Vorgaben von Brüssel als unzulässig erklärt werden.
19.03.2019, Rhein-Neckar-Zeitung, S. 11