Diesel: Benziner stoßen mehr Feinstaub aus als Diesel

Die Zahl der Neuzulassungen für Dieselfahrzeuge geht zurück und Umweltverbände und Umweltpolitiker begrüßen dies, da Diesel als Stickoxidschleudern gelten.

Allerdings kaufen die Deutschen anstelle der Diesel nicht Elektrofahrzeuge, sondern Benziner. Benziner aber stoßen mehr CO2 aus und führen zu einem weiteren Problem, nämlich dem Feinstaub.

Der ADAC Tests konnten nachweisen, dass Benziner mehr Feinstaub als Diesel ausstoßen, weil Diesel seit rund 10 Jahren wirksam mit Rußpartikelfiltern nachgerüstet wurden. Benziner dürfen lt. Gesetz ein zehnfaches an Feinstaub ausstoßen als Diesel. Benziner mit Direkteinspritzung kommen sogar auf hundert mal so viele Feinstaubpartikel wie Diesel, wie die Schweizer Forschungsanstalt DMPA nachgewiesen hat. Der Grund dafür liegt in der Technik: Direkteinspritzer sind effizienter und werden heisser, daher produzieren sie besonders viele Partikel.

Auch andere Modell mit Saugrohreinspritzer schneiden bei den Emissionswerten schlecht ab, hier besonders der Smart Fortwo, der die Grenzwerte um das 138-fache überschritten hat. Die Deutsche Umwelthilfe will nun die Carsharing Tocher von Daimer Car2Go lahmlegen, weil diese besonders viele Smarts einsetzt.

Interessant sind die Gesetzesänderungen, die ab Ende 2018 gelten sollten: Für Benzinfahrzeuge gelten strengere Grenzwerte, ausser für Direkteinspritzer. Ausserdem soll bei der Abgasuntersuchung (AU) der Feinstaubausstoß bei Benzinern nicht überprüft werden, dies ist nur für Diesel vorgesehen.

Stand: 04.06.2017, Die Welt, https://www.welt.de/wirtschaft/article165219554/Warum-der-Diesel-Bann-das-Feinstaub-Problem-zurueckbringt.html