Diesel: Warten auf den 6d Dieselmotor?

Die Bundesregierung empfiehlt ihren Bürgern, den Kauf eines Diesels zu verschieben, bis die neuen Fahrzeuge mit der Abgasnorm Euro 6d auf den Markt kommen, voraussichtlich im September. Nur dann können die Bürger wirklich sicher sein, dass sie nicht irgendwann von einem Fahrverbot betroffen sein werden, erklärt das Bundesumweltministerium.
Das schädigt nicht nur die Autoindustrie, sondern auch die Käufer, deren neuer Euro 6 Diesel, im Glauben, dass er sauber ist, nun einen gehörigen Wertverlust verzeichnen wird.
Die 6d-Variante unterscheidet sich zwar nicht völlig vom normalen Euro 6, allerdings werden die Fahrzeuge dafür nicht mehr nur auf dem Rollenprüfstand getestet, sondern unter Realbedingungen auf der Straße. Das Ergebnis wird sein, dass die Euro normalen Euro 6 Fahrzeuge an Wert verlieren und ein Fahrverbot nicht ausgeschlossen ist. Eine Studie des Umweltbundesamtes (UBA) belegt, dass die Wirkungen der Software-Nachrüstung von Euro5 und Euro 6 Fahrzeugen nicht ansatzweise ausreichen, um die strengen EU-Grenzwerte für Stickoxide im Verkehr zu erreichen.

Dass nun vorzeitig reale Fahrwerte, sogenannte Real Driving Emissions (RDE), getestet werden, gehört zu den Folgen des vom Volkswagenkonzern ausgelösten Skandals um manipulierte Abgaswerte. VW hatte die Software der Motorensteuerung so programmiert, dass sie die Fahrzyklen auf dem Rollenprüfstand erkannte und nur während der Testphase die Grenzwerte für Stickoxide einhielten.

Stand: 24.08.17, Die Welt, http://hd.welt.de/Wirtschaft-edition/article167944577/Wie-die-Stickoxide-zum-Problem-aufgeblasen-werden.html , http://hd.welt.de/Wirtschaft-edition/article167940127/Ein-einziger-Diesel-kommt-durch.html