In Atlanta, USA fand die größte Truckshow „North American Commercial Vehicle Show“ statt, auf der auch batteriebetriebene Lkw ein Thema waren.
Generell ist der Betrieb einer E-Flotte erheblich günstiger als der Betrieb einer Dieselflotte, zudem herrscht in den USA ein hoher politischer Druck, mit Strom zu fahren. Einige Städte spielen mit dem Gedanken, dieselfreie Zonen einzurichten. Die Elektrorevolution könnte also von den Lkw ausgehen.
Daimler hat als Erster einen in Serie gefertigten E-Lastwagen auf die Straße gebracht. Die Konzerntochter Fuso übergab in New York kürzlich den ersten eCanter an den Paketdienst UPS, Kunden in Deutschland und Japan sollen folgen. 100 Kilometer Reichweite hat der eCanter, genug also, um Waren durch die Stadt zu transportieren.
Tesla hat angekündigt, im Oktober einen Truck mit einer Reichweite von 300 bis 500 Kilometer zu präsentieren. In der Regel werden drei Phasen bei einer Einführung durchlaufen: nach der Ankündigung des neuen Fahrzeugs macht man zunächst in der ersten Stufe Schlagzeilen, in der zweiten gewinnt man Erkenntnisse durch Tests der Prototypen und in der dritten Phase verkauft man das Produkt. Daimler sieht sich selbst in Phase drei, Tesla jedoch erst in Phase eins. Ab 2019 wird das Daimler Modell in Großserie produziert. Es hat eine Nutzlast von dreieinhalb Tonnen und stößt keine Schadstoffe aus.
Das Problem sind meistens noch die Batterien, dennn konventionelle Trucks können 1000 Kilometer über den Highway fahren, ohne zu tanken, das erreicht ein E-Truck noch lange nicht und schreckt die Spediteure, die die Langstrecke bedienen, ab. Da sich diese jedoch alle drei Jahre neue Zugfahrzeuge beschaffen, könnten sich die batteriebetriebenen Lkw schneller als erwartet durchsetzen.
Stand: 30.09.17, Die Welt, https://edition.welt.de/issues/169149752/wirtschaft/article/169178292